Rettet das Wolters Oktoberbier

Gerstensaft soll nicht Oktoberbier heißen dürfen
Von Ernst-Johann Zauner

"Es kann doch nicht sein, dass die Münchner einen Monatsnamen schützen lassen können." Peter Lehna, Wolters-Geschäftsführer, ist empört. Der Verein Münchner Brauereien will ihm verbieten, das Saisonbier des Hauses "Oktoberbier" zu nennen. Die Spezialität gibt es schon seit 20 Jahren. Ursprünglich habe sie "Oktoberfestbier" geheißen. Mitte der 90er Jahre dann hätten die Münchner das Hofbrauhaus darauf hingewiesen, dass dieser Name geschützt sei. "Wolters hat sofort reagiert, und das Bier in ,Oktoberbier? umbenannt", weiß Lehna. Dann herrschte lange Zeit Frieden zwischen den Braustandorten Braunschweig und München.

Jetzt haben die Süddeutschen einen Bierkrieg vom Zaun gebrochen. Auch wenn der Verein Münchner Brauereien mit seinen Großbetrieben den Namen "Oktoberbier" nicht geschützt hat, fühlt er sich offensichtlich von dem kleinen Braunschweiger Hofbrauhaus bedroht, obwohl diese Spezialität nur in einem Teilgebiet Niedersachsens und dem westlichen Sachsen-Anhalt vertrieben wird. Mehr als zehn Jahre sei Ruhe gewesen, und jetzt plötzlich empfänden die Münchner Kollegen das Braunschweiger Produkt als Bedrohung, wundert sich Lehna. Das Hofbrauhaus hat sich von den Drohungen von der Isar nicht beeindrucken lassen und bringt das Bier trotzdem auf den Markt. Und der Braunschweiger Brauereichef verspricht seinen Kollegen an der Isar, dass sein Ziel nicht sei, den bekannten Oktoberfestbieren noch dem Münchner Biergeschäft zu schaden. Inzwischen haben die Kollegen von der Isar die von der Oker verklagt. "Ausgerechnet ein Münchner Richter soll Ende Oktober entscheiden, ob wir in Braunschweig weiter ,Oktoberbier? trinken dürfen", sagt Wolters-Chef Lehna. Egal wie die Entscheidung ausfällt: Anwälte der Brauereien und Gerichte werden noch viel zu tun bekommen. Wer im Internet den Suchbegriff Oktoberfest eingibt, der findet ungefähr 7 460 000 Einträge ? aus aller Welt. In den USA gibt es in fast jeder größeren Stadt ein Oktoberfest mit "german gemuetlichkeit" und "Octoberfest beer". Der Verein Münchner Brauereien war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. "Wichtige Besprechungen", hieß es am Telefon...


// <1877> Peter Lehna aus Braunschweig p.lehna@hofbrauhaus-wolters.de
http://www.hofbrauhaus-wolters.de
Eingetragen am: 02.11.2006 13:05

Liebe Wolters-Fans,

die Geschäftsleitung der neuen Hofbrauhaus Wolters GmbH - Hanns-Bernd de Wall, Wilhelm Koch, Peter Lehna, Thomas Renneke - bedanken sich an dieser Stelle bei allen, die der Marke Wolters bis heute die Treue gehalten haben.


Unser besonderer Dank gilt den Initiatoren dieser Internetseite und den vielen Wolters-Fans,die über diesen Weg die Braunschweiger Traditionsmarke unterstützt haben. Sie alle haben einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Hofbrauhaus Wolters geleistet.

Die starken Emotionen, die Sie für Wolters zum Ausdruck gebracht haben,zeigen den vier neuen Geschäftsführern, dass sie sich für den richtigen Weg entschieden haben.Der Dank der Geschäftsleitung gilt natürlich auch allen Mitarbeitern des Unternehmens, die IHR Hofbrauhaus zu keiner Zeit aufgegeben haben. Sie haben selbst in einer fast hoffnungslosen Situation treu zum Unternehmen gestanden und dafür gesorgt, dass die Qualität der Produkte nicht unter der angespannten Lage gelitten hat. Auf diese Mannschaft kann man nur stolz sein!

Die Geschäftsleitung wird alles daran setzen, um der Marke Wolters wieder die Marktbedeutung zu verleihen, die sie verdient. Die Basis, dieses Ziel zu erreichen, ist denkbar gut: Unsere Basis sind die vielen treuen Kunden und Verbraucher der Region. Wolters ist stolz darauf, ein Teil dieser Region zu sein.

Ein Leitspruch der deutschen Brauindustrie lautet:"Bier braucht Heimat."

Für Wolters gilt:"Wolters hat eine Heimat!!!!!!" Diesen Aspekt wird die neue Geschäftsleitung stets im Fokus haben.Das bedeutet, dass der Schwerpunkt des Engagements der Marke langfristig einduetig in der Heimatregion liegen wird.

Mit allen Wolters-Fans gemeinsam werden wir beweisen, dass sich die regional bedingte Tradition der Marke Wolters gegen alle Globalisierungstendenzen durchsetzen wird.

Bleiben Sie uns bitte alle weiter treu und begleiten Sie uns auf unserem sicher nicht immer einfachen Weg in eine gesicherte Zukunft.

Auf Ihre Unterstützung vertrauen wir, und für diese Unterstützung rufen wir Ihnen schon heute ein riesiges D A N K E zu.

Prost Wolters!

Die Geschäftsleitung

Montag, 02.11.2006

 

// Wolters-Chef Peter Lehna: Unser Bier schmeckt auch ohne Lemon

Sowohl "Wolters hat Potenzial. Die Menschen in der Region stehen hinter der Marke". Peter Lehna blickt im Interview mit Lokalredakteur Ralph-Herbert Meyer nach der Übernahme des Hofbrauhauses zuversichtlich in die Zukunft des bis vor kurzem stark gefährdeten Traditionsunternehmens. Vor nicht einmal einem Jahr stand Wolters vor dem Aus. Lehna, Thomas Renneke, Wilhelm Koch und Hanns-Bernd de Wall, alles erfahrene Manager aus der Bierbranche, schlossen sich zusammen und wagen den Neuanfang. Sie kauften die Brauerei vom belgisch-brasilianischen Konzern Inbev für 8,3 Millionen Euro.

Herr Lehna, seit dem 1. Oktober führen Sie mit Ihren Kollegen Wolters. Wie sieht die Startbilanz aus?

Wir erreichen die Planabsätze. Das übertrifft unsere Erwartungen. Wir hatten mit einer Absatzdelle gerechnet. Die blieb aus. Deswegen können wir heute schon sagen, dass nicht nur wie vereinbart 75 sondern alle 100 Arbeitsplätze sicher sind.

Wie ist die Stimmung im Haus?

Wir haben das auf der Betriebsversammlung schon gesagt. Die Mitarbeiter haben sich dieses Signal verdient. Sie rackern wie die Pferde und haben durch ihre Aktionen in der Öffentlichkeit während der schwierigen Zeit viel zur Rettung des Unternehmens beigetragen. Im Augenblick freut sich die Belegschaft einfach, dass wir zusammen bis hierher gekommen sind. Aber der Weg ist noch weit.

Wo liegen die größten Probleme?

Schwierig ist, dass Verwaltung und Vertrieb neu aufgebaut werden müssen. Im Prinzip ist das, was wir machen, eine Existenzgründung von vier alten Hasen. Bis vor einigen Tagen hatten wir noch nicht einmal eine vernünftige EDV-Anlage. Das lag daran, dass wir erst am 27. September endgültig grünes Licht bekamen. Da fehlen uns sechs bis acht Wochen Vorlauf.

Worauf stützt sich Ihr Optimismus?

Alle Anzeichen sprechen dafür. Die Marke war stark rückläufig in der ersten Jahreshälfte. Seit die Rettung bekannt wurde, geht es aufwärts. Wir können das Hofbrauhaus Wolters entwickeln. Die Menschen in der Region stehen hinter der Marke. Die Kunden kommen in Heerscharen zurück. Die Marke Wolters ist über Jahre vernachlässigt worden. So wie die Braunschweiger zu Wolters stehen, da können sich die Hannoveraner mit Gilde eine dicke Scheibe abschneiden. Bier ist ein Stück Braunschweiger Geschichte. Das spürt man. Deswegen kommt auch ein Werbeaufkleber mit der Aufschrift: Braunschweig. Region Wolters.

Sie sind seit dem 1. Oktober am Ruder und sprechen schon davon, dass Kunden Heerscharen zurückkehren. Ist das Empfinden oder gibt es schon harte Fakten?

Wolters war früher auch auf der Insel Fehmarn stark. Das war den Konzernen egal. Wir sind da hin gefahren und haben mit den Gastronomen gesprochen. Etwa 20 wollen wieder wie früher Wolters-Bier ausschenken. Inbev wollte andere Produkte in den Braunschweiger Markt bringen und hat das ja auch zu großen Teilen getan. Da kommen auch viele auf uns zu und wollen Wolters. Gleiches gilt für Getränkemärkte und Lebensmittel-Einzelhandel. Und dann hat sich sogar die Bundeswehr bei uns gemeldet. Sie will auf der Fregattenreihe Braunschweig Wolters-Bier für die Soldaten.

Bundesweit ist der Bierkonsum rückläufig. Wollen Sie auch auf neue Trends wie Biermischgetränke setzen?

Unser Bier schmeckt auch ohne Lemon. Wir werden uns auf unsere Stärken besinnen. Wir werden das Schwarzbier Schwarzer Herzog wieder in Flaschen bringen. Auch den Prinzensud wird es zur Karnevalszeit in Flaschen geben. Wir wollen insgesamt das reaktivieren, was Wolters einst so stark gemacht hat und für die enge Bindung der Menschen in dieser Region so stark an das Unternehmen gebunden hat.

Das war ja nicht nur das Bier. Wolters war fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Wie sieht Ihr Marketingkonzept aus?

Wolters wird wieder ein Hoffest veranstalten. Wir werden wieder stärker in den Sport einsteigen. Bei Eintracht ist Wolters ja Poolpartner geblieben, aber wir wollen auch darüber hinaus wieder mit dem Sport werben. Wir können uns vorstellen, einen Preis für das Ehrenamt im Sport auszuloben. Auf jeden Fall wird auch der Wolters-Flutlichtpokal für Amateur-Fußballmannschaften wieder einen hohen Stellenwert bekommen. Peter Lehna, einer der vier Wolters-Geschäftsführer, blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Montag, 23.10.2006


// Alle 100 Arbeitsplätze bei Wolters gerettet.

Sowohl Von Ralph-Herbert Meyer Die befürchtete und erwartete Absatzdelle zu Beginn der neuen Wolters-Ära ist ausgeblieben. Peter Lehna, einer der vier neuen Geschäftsführer beim Hofbrauhaus, sagt stolz: "Jetzt sind alle 100 Arbeitsplätze mittelfristig sicher." Lehna hatte Wolters zu Beginn des Monats mit seinen Mitstreitern Thomas Rennecke, Wilhelm Koch und Hanns-Bernd de Wall endgültig vor dem Aus gerettet. Die belgisch-brasilianische Inbev-Gruppe wollte die traditionsreiche Braustätte schließen. Obwohl sich der Bierabsatz in ganz Deutschland rückläufig entwickelt, habe Wolters in den ersten beiden Wochen nach dem Neustart täglich 225 000 Flaschen pro Tag abgefüllt und damit das Vorjahresniveau erreicht. "Das übertrifft unsere Erwartungen deutlich", meint Lehna im Interview mit unserer Zeitung. "Die Signale sind für Wolters positiv. Das betrifft Gastronomie, Lebensmittel-Einzelhandel und Getränkemärkte gleichermaßen. Deswegen werden wir die Zahl der Mitarbeiter halten können. Gegenüber der Stadt hatten wir eine Garantie abgegeben, dass 75 Arbeitsplätze bleiben", erklärt Lehna. Im vergangenen Jahr sei den Mitarbeitern noch das drohende Aus ihres Arbeitgebers kurz vor Weihnachten mitgeteilt worden. "Diesmal wird es für die Wolters-Familie ein frohes, unbeschwertes Fest", ist Lehna zufrieden. Dabei sei der Start schwieriger als zunächst angenommen gewesen. Denn erst Ende September habe die Inbev endgültig grünes Licht für die Übergabe gegeben. Der Kaufpreis betrug 8,3 Millionen. Die Stadt erwarb die Immobilie für drei Millionen und verpachtet in Erbpacht an die neuen Wolters-Besitzer. Hintergrund für das späte Einverständnis war, dass Klagen von Aktionären gegen das Geschäft anhängig sind. 90 Prozent der Aktien hielt Inbev. Der Rest befindet sich in Streubesitz. "Inbev hat soziale Verantwortung für die Wolters-Mitarbeiter gezeigt", sagt Lehna. Sollte es jetzt noch zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommen, würde Inbev die durchfechten. Die augenblickliche Stimmung bei Wolters beschreibt Lehna so: "Die Leute rackern wie die Pferde." .

Samstag, 21.10.2006


// Wolters-Rettung: Positive Resonanz
Sowohl die Gewerkschaften als auch die Politik freuen sich über den Erhalt der Braustätte.

Von Ernst-Johann Zauner

Der Verkauf des Hofbrauhauses Wolters an Brauerei-Manager, die das Haus weiterführen werden, stieß auf positive Resonanz.

Wie berichtet, hatte der Inbev-Konzern, zu dem Wolters gehörte, die Braustätte schließen wollen. Der Verkauf war von der städtischen Wirtschaftsförderung begleitet worden. Die Stadt hatte die Immobilien zum Marktwert gekauft und verpachtet sie an die neuen Eigner.

Gundolf Algermissen, DBG-Regionsvorsitzender, bewertet die Aktion als gutes Zeichen für die Wirtschaftsförderung der Stadt. Ansonsten liege es jetzt an der Belegschaft insgesamt, die Chance zu nutzen und den Betrieb innerhalb der nächsten fünf Jahr so zu konsolidieren, dass ein langfristiges Produzieren und Verkaufen gewährleistet sei. Und: "Letztlich sind die Menschen in der Region aufgerufen, die beiden Braunschweiger Traditionsbiere Feldschlößchen und Wolters neben den anderen regionalen Traditionsbieren zu konsumieren."

Manfred Tessmann, Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG): "Das Ergebnis ist befriedigend. Wir haben der Hauptversammlung mit einiger Besorgnis entgegen gesehen, weil wir befürchteten, es gäbe aus dem Aktien-Streubesitz Sperrfeuer."

Wolfgang Sehrt, CDU-Fraktionsvorsitzender im Rat: "Die CDU-Fraktion begrüßt die Entscheidung der Hauptversammlung von Wolters ausdrücklich. So wurde der Fortbestand einer traditionellen Braustätte für Braunschweig und der Erhalt von wichtigen Arbeitsplätzen gesichert." Durch die einstimmige Übernahme des Grundstückes durch die Stadt sei für die neuen Eigentümer ein guter Start vorbereitet worden.

"Die CDU-Fraktion hat nur deshalb im Rat für den Kauf des Grundstückes gestimmt, da dies keine verdeckte Subvention ist, sondern für die Stadt das Wolters-Gelände auf Dauer attraktiv bleibt mit guter Erschließung und Verkehrsanbindung", so Sehrt.

Sein SPD-Kollege Klaus Winter: "Die Wolters-Rettung ist eine wichtige wirtschaftliche Entscheidung für die Stadt, sowohl vor traditionellem als auch vor emotionalem Hintergrund." Das Ergebnis kommentierte er mit den Worten des ehemaligen Wolters-Vertriebschefs Helmut Rumpf: "Es möge nutzen."

Grünen-Fraktionssprecherin Gisela Witte: "Ich freue mich, dass es gelungen ist, Wolters zu retten und hoffe, dass der Neustart gelingen werde und die Sanierung nachhaltig sein wird."

FDP-Fraktionsvorsitzender Daniel Kreßner: "Uns ist die Sicherung der Wolters-Arbeitsplätze besonders wichtig. Als Braunschweiger Traditionsunternehmen hat der Erhalt der Braustätte besondere Bedeutung. Wir weisen nochmals darauf hin, dass die Rettung nicht zu Lasten des Steuerzahlers erfolgt ist."

Samstag, 29.07.2006

 

// Die Rettung: Bei Wolters wird weiter Bier gebraut
Neue Eigentümer übernehmen Braustätte zum 1. Oktober von Inbev

Von Ernst-Johann Zauner


Die gute Nachricht für die Beschäftigten des Hofbrauhauses Wolters und die Freunde dieses Braunschweiger Bieres: Die Braustätte an der Wolfenbütteler Straße wird weiter bestehen (siehe Titelseite).

Hans-Georg Eils, Vorstand des Wolters Mehrheitsaktionärs Inbev, Peter Lehna, Vertreter der Käufergruppe, und Oberbürgermeister Gert Hoffmann gaben gestern die Rettung des Traditions-Hofbrauhauses bekannt: Die Hauptversammlung, also die Vertretung aller Aktionäre – 10 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz –, hatte dem Verkauf nach langer Diskussion zugestimmt.

Der Versuch eines Aktionärsvertreters, die Entlastung des Vorstandes auszusetzen, sei abgeschmettert worden, sagten Eils und Lehna. Der versichert, dass versucht werden soll, erst einmal alle Mitarbeiter zu übernehmen. Die neuen Eigentümer – alles Ex-Manager der Gilde-Brauerei und damit Inbev-Mitarbeiter – wollen sich auf Wolters als Traditions- und Regionalmarke konzentrieren. Schon allein wegen des ausgezeichneten Images von Wolters.

Der Braubetrieb läuft ohne Unterbrechung weiter. Die neuen Eigentümer müssen allerdings einen eigenen Vertrieb aufbauen, da die Marke Wolters zuletzt vom Verkauf des belgisch-brasilianischen Inbev-Konzerns mit vertrieben wurde.

Hoffmann wies nochmals darauf hin, dass der Kauf der Immobilien, im Rat einstimmig beschlossen, nicht zu Lasten der Steuerzahler gehe. Die Stadt habe einen marktgerechten Preis gezahlt und kassiere nun Erbpacht für das Brauhaus an der Wolfenbütteler Straße.

Die 3 Millionen Euro Kaufpreis reicht Inbev an Wolters für die Übernahme von Verbindlichkeiten weiter. Damit erhält die neue Firma Liquidität für den Neustart. Ein Fünfjahres-Investitionsprogramm sei bereits ausgearbeitet, meinte Lehna

Als Präzedenzfall wollte Hoffmann den Grundstückskauf nicht gelten lassen. Wolters sei ein Stück Braunschweiger Geschichte, das man nicht so einfach verschwinden lassen könne, wie es Inbev Ende vergangenen Jahres geplant hatte.

Freitag, 28.07.2006

 

// Hofbrauhaus Wolters ist gerettet!
Brauerei-Manager und Stadt Braunschweig wollen 8,3 Millionen bezahlen

BRAUNSCHWEIG. Eine Investorengruppe aus Brauerei-Managern und die Stadt Braunschweig wollen 8,3 Millionen Euro zahlen, um die Schließung des Hofbrauhauses Wolters zu verhindern.

Die letzte Hürde soll heute genommen werden. Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann wird im Rat der Stadt beantragen, das Gelände des Hofbrauhauses für 3 Millionen Euro zu kaufen.

Die übrigen 5,3 Millionen Euro des Kaufpreises werden vier Brauerei-Manager aufbringen. Sie werden auch von der Stadt Braunschweig das Grundstück übernehmen und dafür Erbbaupacht zahlen. Diese Regelung soll dafür sorgen, dass der Bietergruppe die Investitionskraft erhalten bleibt, um das Hofbrauhaus zukunftssicher aufzustellen.

Mit dem Hauptaktionär der Wolters AG, dem Inbev-Brauerei-Konzern, wurden die Einzelheiten des Verkaufs bereits abgestimmt.

Vorgesehen ist, dass die Bietergemeinschaft die rund 100 Wolters-Mitarbeiter übernehmen wird. Auch die Markennamen Wolters, Schwarzer Herzog und das Gaststätten-Netz sollen an die neue Investorengruppe gehen.

Der weitere Zeitplan sieht vor, dass die Hauptversammlung der Wolters AG Ende Juli dem Verkauf zustimmt und Anfang Oktober die neue Geschäftsleitung ihre Arbeit aufnimmt.

Dienstag, 23.05.2006

// Wolters ist gerettet: Käufergruppe will Wolters-Brauerei von InBev übernehmen

Braunschweig (lni) - Das seit Monaten von der Schließung bedrohte Braunschweiger Hofbrauhaus Wolters ist gerettet: Der weltgrößte Braukonzern InBev will das Unternehmen für 8,3 Millionen Euro an eine Käufergemeinschaft verkaufen. Wer sich hinter der Gruppe verbirgt, sollte am Montagnachmittag verkündet werden, teilte InBev mit. Um die rund 100 Jobs zu retten, will die Stadt Braunschweig für 3 Millionen Euro zudem die Grundstücke der Brauerei übernehmen. Die Hauptversammlung muss dem Verkauf Ende Juli zustimmen. Zum 1. Oktober sollen die Geschäfte auf die neuen Besitzer übertragen werden.

„Uns ist ein riesengroßer Felsbrocken vom Herzen gefallen, wir sind alle erleichtert“, sagte die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Peggy Heider. Die Nachricht vom anstehenden Verkauf sei für den Betriebsrat überraschend gekommen, nähere Details seien ihr noch nicht bekannt, sagte Heider.

„Wir sind glücklich, dass wir eine konstruktive Lösung gefunden haben“, sagte auch InBev-Sprecher Jörg Schillinger. Innerhalb des InBev-Netzwerkes wäre es nicht möglich gewesen, die relativ kleine Brauerei Wolters wirtschaftlich zu betreiben. Für einen anderen Besitzer sei dies jedoch möglich. InBev hält seit 2002 über die Gilde-Brauerei 90 Prozent der Wolters-Aktien, die verbleibenden 10 Prozent gehören freien Aktionären.

InBev hatte im Dezember 2005 angekündigt, die Braunschweiger Brauerei schließen zu wollen. Für Ende März war bereits eine Aktionärsversammlung angesetzt, auf der ein Auflösungsbeschluss gefasst werden sollte. Die Versammlung wurde dann kurzfristig abgesagt, offensichtlich um den zu diesem Zeitpunkt laufenden Verkaufsverhandlungen noch eine Chance zu geben.

Montag, 22.05.2006

// Hofbrauhaus Wolters AG / Absichtserklärung

Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Schließung der Wolters-Brauerei verhindert: Geschäftsbetrieb der Hofbrauhaus Wolters AG wird verkauft.

Hofbrauhaus Wolters AG, Braunschweig, ISIN DE 0006074800. Die Hofbrauhaus Wolters AG hat sich mit einer Erwerbergemeinschaft am 22. Mai 2006 über den Verkauf des gesamten Geschäftsbetriebs geeinigt. Eine von der Erwerbergemeinschaft gegründete Akquisitions-GmbH wird die der Wolters-Brauerei zuzuordnenden Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten übernehmen. Die Arbeitnehmer werden ebenfalls im Zuge des Betriebsübergangs auf die Akquisitions-GmbH übergehen. Ausgenommen von der Übernahme der Verbindlichkeiten sind die Pensionsverbindlichkeiten für ausgeschiedene Mitarbeiter der Hofbrauhaus Wolters AG. Der Kaufpreis beträgt EUR 8.300.000 und ist in monatlichen Raten von EUR 110.000 zu begleichen. Ein Betrag von EUR 1.300.000 für die Übernahme der Verbindlichkeiten wird auf den Kaufpreis angerechnet. Der Übergang des Geschäftsbetriebs wird am 01.Oktober 2006 erfolgen.

Teil des Rettungskonzepts ist, dass das Brauerei-Grundstück nicht direkt an die Akquisitions-GmbH, sondern gegen einen Kaufpreis von EUR 3.000.000 an die Stadt Braunschweig verkauft wird. Die Stadt Braunschweig wird der Akquisitions-GmbH dieses Grundstück im Wege eines Erbbaurechtsvertrags zur Verfügung stellen. Die Kaufpreispreisforderung für das Grundstück wird zur Sicherstellung der Liquidität an die Akquisitions-GmbH im Rahmen der zu übertragenden Vermögensgegenstände abgetreten. Der Grundstückskaufvertrag bedarf der Zustimmung des Rates der Stadt Braunschweig, welche voraussichtlich in einer am 23. Mai 2006 stattfindenden Ratssitzung erteilt werden soll.

Desweiteren bedürfen der Kaufvertrag und der Grundstückskaufvertrag der Zustimmung der Hauptversammlung der Hofbrauhaus Wolters AG. Die Zustimmung soll auf der am 26./27. Juli 2006 stattfindenden Hauptversammlung erteilt werden. Auf dieser Hauptversammlung soll ebenfalls die Auflösung der Hofbrauhaus Wolters AG beschlossen werden.

Durch das mit der Erwerbergemeinschaft und der Stadt Braunschweig vereinbarte Rettungskonzept wird die Schließung der Brauerei verhindert und die Arbeitsplätze der dort tätigen Arbeitnehmer gesichert.

Montag 22.05.2006

// Wolters: Hauptversammlung verschoben

Inbev zögert Schließung des Braustandortes Braunschweig hinaus, um weiter mit Investoren zu verhandeln


Von Ernst-Johann Zauner

Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung des belgisch-brasilianischen Brauerei-Multis Inbev am 3. und 4. April in der Braunschweiger Stadthalle sollte die Schließung des traditionsreichen Hofbrauhauses Wolters besiegelt werden. Inzwischen sagte Inbev diese außerordentliche Hauptversammlung ab; diese Meldung veröffentlichte der Konzern im elektronischen Bundesanzeiger.

Die Frist für den Schließungsbeschluss wurde auf eine ordentliche Hauptversammlung im Juni verschoben, das haben die Mehrheitsaktionäre Inbev GermanyHold und Gilde Brauerei Hannover beschlossen.

Das bedeute aber nicht, dass man von der Schließung des Braustandortes an der Wolfenbütteler Straße abgerückt sei, erklärt Inbev. Es wird lediglich Zeit für weitere Verhandlungen mit Interessenten an Wolters eingeräumt, die noch andauern.

Und die hätten sich verzögert, erklärt Michael Hoffmann, Sprecher von Inbev Deutschland in Bremen. Über den Stand der Gespräche mit möglichen Investoren und die Qualität dieser Gespräche könne er wegen des laufenden Verfahrens nichts sagen.

Der Kampf um die Lücke, die eine eventuelle Schließung von Wolters hinterlasse würde, sowie der teilweise Rückzug von Feldschlößchen aus regionalem Sponsoring ist voll entbrannt. Während Inbev versucht, Wirte auf ihre Marken wie Becks und Hasseröder umzupolen, versuchen andere Brauereien, Wolters- Zapfhähne in Kneipen zu erobern und Präsenz durch Sponsoring-Aktivitäten zu zeigen.

Die Braunschweiger Masch präsentierte im vergangenen Jahr die Wittinger-Brauerei als Bierlieferanten.

Im Stadion wird bei Eintracht-Spielen Krombacher als Bier des neuen Sponsors getrunken.

Bei den Footballspielen der Lions tritt die Peiner Härke-Brauerei als Sponsor und Bierlieferant auf. Die Zahl 1890 auf den Etiketts einer neuen Biersorte erinnert deshalb an die auf den Trikots von Footballern.

Dienstag, 14.03.2006

// Zukunft der Brauerei Wolters weiter unklar
Inzwischen soll nur noch ein Investor an der Übernahme interessiert sein


Von Ernst-Johann Zauner


Beim Karnevalsumzug am Sonntag war Wolters nicht nur an den Bierbuden ein Thema. Im Zug fuhr ein Wolters-Wagen mit: Transparente warben für den Erhalt der gefährdeten Braustätte, in einem Sarg wurde symbolisch die deutsche Brautradition zu Grabe getragen.

Wie es um die Brautradition im Herzoglichen Hofbrauhaus steht, ist gut vier Wochen vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung in Braunschweig noch unklar. Findet sich ein Investor, der Brauerei und Marke vom belgisch-brasilianischen Inbev-Konzern übernimmt, oder macht Inbev die Brauerei an der Wolfenbütteler Straße einfach dicht?

Von den vier Interessenten, die sich nach Informationen unserer Zeitung beim deutschen Inbev-Sitz in Bremen (Becks) gemeldet haben, sollen nur zwei ausführliche, belastbare Angebote abgeliefert haben. Einer davon soll inzwischen auch ausgestiegen sein, so dass nur noch einer von beiden an der Rettung von Wolters interessiert sein dürfte.

Doch vor einer Übernahme wären noch einige Steine aus dem Weg zu räumen. Insider sprechen davon, dass es bei Wolters einen erheblichen Investitionsstau gibt. Der neue Eigner müsste innerhalb der kommenden Jahre mehrere Millionen Euro in die Technik investieren. Außerdem werde über Pensionslasten in Höhe von rund 9 Millionen Euro gesprochen – so Informationen unserer Zeitung.

Die Folgekosten einer Übernahme – würde Inbev nicht beispielsweise die Pensionskosten übernehmen – wären für einen Investor also sehr hoch. Dabei wäre bei einer Übernahme sogar Hilfe von der Stadt möglich. Wirtschaftsdezernent Joachim Roth wollte sich auf Anfrage zu dem laufenden Verfahren nicht äußern. Er versicherte aber: "Sollte es im Zuge einer Gesamtlösung zum Erhalt des Standorts sowie der Arbeitsplätze kommen, ist die Stadt bereit, einen Beitrag zu leisten." Wie der aussehen könnte, wollte Roth noch nicht erläutern.

Inbev soll derzeit parallel zu Investorenangeboten der Gastronomie, die vertraglich an Wolters gebunden ist, Mehrmarken-Angebote machen. Gastwirte berichten, dass ihnen der Wolters-Außendienst anbiete, zusätzlich zu Wolters auch andere Inbev-Marken wie Becks oder Hasseröder an den Zapfhahn anzuschließen.

Mittwoch, 01.03.2006

// WOLTERS-PARTY IN BRAUNSCHWEIG !!!
// MARSCHIEREN AUF DEM KARNEVALSUMZUG !!!


Es gibt sie doch. Und zwar hier:

Freitag, 10.03.2006
Meier Music Hall, ab 21 Uhr

"Die WOLTERS Kult-Party

Eine Party wie jede andere? Heute dreht es sich um eine Institution Braunschweigs. Dabei legt DJ Amok Alex (Radio 21, Project 89.0) die Rock-Hits aus über 350 Jahren Brautradition auf und es gibt viele Specials (u.a. Große Wolter-Spezialitäten-Theke, viele Wolters-Gewinne) rund um unsere lieb gewonnene Brauerei!

Eintritt: 5 € inklusive eines Premium-Getränks!"

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Außerdem ist das Hofbrauhaus WOLTERS auf dem Braunschweiger Karnevalsumzug vertretten. Wir hoffen auf tatkräftige Unterstützung und Teilnahme am Umzug :)

Montag, 20.02.2006


// Hauptversammlung am 3. April

Aktionäre entscheiden über die Zukunft von Wolters



BRAUNSCHWEIG. Eine außerordentliche Aktionärsversammlung soll am 3. April die Auflösung des Braunschweiger Hofbrauhauses Wolters beschließen, sollte es vorher nicht zu einem Verkauf kommen. Das bestätigte Inbev-Sprecher Jörg Schillinger gestern in Bremen. Der brasilianisch-belgische Mutterkonzern hatte angekündigt, sich von Wolters trennen zu wollen. Die Braustätte beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Schilliger sagte gestern, Gespräche mit Kaufinteressenten liefen zurzeit. Namen wollte er nicht nennen. Dem Vernehmen nach sind es drei bis vier Interessenten, vor allem Finanzinvestoren.

"Ein Hoffnungsschimmer ist da", sagte Betriebsratsvorsitzender Wolf Ende. Die Belegschaft hoffe, dass die Brauerei in Braunschweiger Hände komme. Auch die Stadt Braunschweig habe ihr Interesse am Fortbestand der Traditionsbrauerei erklärt und führe Gespräche mit Inbev und mit möglichen Investoren, bestätigte ein Sprecher.


Dienstag, 11.02.2006

// Inzwischen interessieren sich vier Gruppen für das Traditionsbrauhaus – Inbev verschiebt Aufsichtsratssitzung


Von Ernst-Johann Zauner


Das Interesse am Erhalt der Braustätte sowie der Marke Wolters am Standort Braunschweig ist groß. Drei Investoren führen bereits Gespräche mit Inbev-Deutschland in Bremen, die Wirtschaftsdezernent Joachim Roth vermittelt hat. Jetzt bekundet ein vierter Interesse – aus Braunschweig.

Wolf Horenburg, mehrere Jahrzehnte Vorstands- und später Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens, bestätigte, dass sich inzwischen auch eine Braunschweiger Investorengruppe für die Übernahme der Brauerei interessiert. In Sorge um das Unternehmen, dem die Familie eng verbunden ist, suchte er nach finanzkräftigen Käufern, die sowohl die Marke als auch die Immobilie in Braunschweig erhalten können.

Denn sollte das nicht zu realisieren sein, droht der Marke mittelfristig das Aus, so befürchten Fachleute. Sollte Wolters bei Gilde in Hannover oder bei Hasseröder in Wernigerode abgefüllt und die Marke weiterhin nur regional vertrieben werden, seien schleichende Absatzverluste zu befürchten. Wolters würde in einem global agierenden Unternehmen wie Inbev bald auch als Marke auf der Streichliste stehen.

Dass das nicht zwangsläufig so kommen muss, zeigt das Interesse von inzwischen vier Investoren, die sich für Braustätte und Marke interessieren. Ein fünfter Interessent, eine Brauerei, ist nach Informationen unserer Zeitung inzwischen aus dem Kreis möglicher Bieter ausgeschieden.

Mit der Braunschweiger Gruppe wären es vier Finanz-Investoren, die sich vorstellen können, Brauerei und Marke zu erhalten. Sie müssen allerdings schnell handeln. Bis Ende Februar sollten die Gebote für das Hofbrauhaus Wolters bei Inbev vorliegen. Denn auf einer außerordentlichen Hauptversammlung des Inbev-Konzerns wird über die Zukunft der Braustätte an der Wolfenbütteler Straße beschlossen. Die sollte ursprünglich Mitte März stattfinden. Sie wurde auf Anfang April verschoben. Zu diesem Termin hat der Konzern nach Informationen unserer Zeitung die Braunschweiger Stadthalle gemietet.

Der Beschluss über das Ende von Wolters ist damit um einen halben Monat verschoben worden – und damit auch die Chance, länger über den Verkauf zu verhandeln.

Dass Inbev es mit einem eventuellen Verkauf des Unternehmens ernst meint, zeigt, dass der Konzern einen so genannte Datenraum eingerichtet hat, in dem Interessenten die Zahlen des Unternehmens einsehen können.

Schon Ende des Monats hat der Inbev-Deutschland-Gesamtbetriebsrat eine Sitzung nach Braunschweig einberufen. Eingeladen ist auch Wirtschaftsdezernent Roth.


Dienstag, 17.01.2006

// Wolters: Hoffnung auf eine Zukunft

InBev zeigt Bereitschaft, zur Braustätte auch die Marke zu verkaufen – Konzernbetriebsrat tagt in Braunschweig

Von Ernst-Johann Zauner

Die Rettungsversuche für das Hofbrauhaus Wolters sind trotz der Feiertage weitergelaufen. Nachdem die InBev-Konzernführung aus Bremen die Mitarbeiter ihrer Braunschweiger Tochter einen Tag vor Nikolaus über die Schließungspläne informierte, entbrannte der Kampf um die 113 Arbeitsplätze an der Wolfenbütteler Straße.

Nachdem InBev die Möglichkeit eröffnet hat, nicht nur die Brauerei, sondern auch die Markenrechte Hofbrauhaus Wolters zu verkaufen, besteht die Hoffnung, dass dieser Kampf erfolgreich sein könnte (siehe Titelseite). Denn eine neue Marke auf dem Markt einzuführen, wäre teuer und wenig Erfolg versprechend.

Nach Informationen unserer Zeitung soll es drei ernsthafte Interessenten für Brauhaus und Marke geben. Zwei Investoren sind darunter, eine Brauerei. Erste Betriebsbesichtigungen sollen nach Informationen unserer Zeitung bereits stattgefunden haben.

Doch auch auf anderer Ebene laufen die Bemühungen um eine Zukunft des Brauhauses weiter. In der zweiten Januarwoche werde sich Franz-Josef Möllenburg, Vorsitzender der Gewerkschaft NGG (Nahrung,-Genuss-Gaststätten) mit Alain Bains, dem InBev-Deutschland-Chef aus Bremen, sowie der Personalchefin des Brauereikonzerns treffen, sagt Wolf Ende, Betriebsratsvorsitzender von Wolters in Braunschweig. "Es sollen ernsthafte Gespräche geführt werden, um den Standort zu halten", so Ende.

Und auch von den Betriebratskollegen der anderen deutschen InBev-Standorte erfahren die Braunschweiger Unterstützung. Ende Januar wird die turnusmäßige Konzernbetriebratssitzung in Braunschweig stattfinden. Ursprünglich wollten sich die 18 Mitglieder dieses Arbeitnehmer-Gremiums an einem anderen Tagungsort treffen, bestätigt Wolf Ende. In Deutschland gehören u.a. Becks, Franziskaner, Hasseröder, Spaten Löwenbräu und Gilde zur InBev-Gruppe. Hasseröder in Wernigerode und Gilde in Hannover sind als mögliche Braustätten im Gespräch, sollte InBev an der Marke Wolters festhalten.

Die Wurzeln der Brauerei Wolters reichen ins Jahr 1627 zurück. Vom Stammhaus an der Güldenstraße zog das Unternehmen 1880 an die Wolfenbütteler Straße.

BZ - Freitag, 03.01.2006

// Hoffnungszeichen für Wolters

Stadt sprach mit Inbev-Konzern – Demo am Samstag

BRAUNSCHWEIG. Konstruktive Gespräche über die Zukunft der Hofbrauhaus Wolters AG hat gestern Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann mit Repräsentanten des Wolters-Mutter-Konzerns Inbev aus Bremen geführt. Auch Freunde des Wolters-Bieres planen Rettungsaktionen. Am Sonnabend wird zur Demonstration aufgerufen. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Haupttribüneneingang des Stadions an der Hamburger Straße.

Hoffmann äußerte sich über den Erhalt der Traditionsbrauerei vorsichtig optimistisch. Konkretes wollte er nicht mitteilen, Vertraulichkeit sei vereinbart. Wie aus verhandlungsnahen Kreisen zu erfahren war, gibt es möglicherweise mehrere Interessenten für die Braustätte und die Marke.


BZ - Freitag, 09.12.2005

// Betriebsrat: Inbev darf Wolters nicht vom Standort trennen


Arbeitnehmer fordern klare Aussagen des Konzerns

BRAUNSCHWEIG. Klare Aussagen dazu, wie der belgische Bier-Multi Inbev mit dem Braunschweiger Hofbrauhaus Wolters verfahren will, erhofft sich der Betriebsrat der Traditionsbrauerei am Donnerstag. Dann wird zur Sitzung des Konzernbetriebsrats von Inbev Deutschland in Bremen die zuständige Personalchefin erwartet.

Das teilte gestern der Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Südostniedersachsen, Hartmuth Herweg, mit. Zuvor hatte der Betriebsrat gestern in einer außerordentlichen Betriebsversammlung die 100 Belegschaftsangehörigen informiert, wie er ihre Interessen wahren will. Der Betriebsratsvorsitzende Wolf Ende unterstrich, dass Wolters keine roten Zahlen schreibe und nannte deshalb die Inbev-Pläne unverständlich.

"Wir erwarten in Bremen klare Worte zur Zukunft des Standortes und der Marke", sagte Herweg. Inbev dürfe die Marke Wolters nicht vom Standort trenne. Es sei zu hoffen, dass die Produktion in Braunschweig bleibe, um einem potenziellen Übernehmer überhaupt eine Chance zu bieten, Fuß zu fassen. Die Mitarbeiter seien kompetent und weiter hochmotiviert.

Bundesweit wollen die Belegschaften der deutschen Inbev-Töchter am 20. Dezember in außerordentlichen Betriebsversammlungen ihre Wolters-Kollegen unterstützen. In Braunschweig wird dann der NGG-Bundesvorsitzende Franz-Josef Möllenberg sprechen. Sein Thema: "Die Inbev-Werte: Es ist fünf vor Zwölf".


BZ - Mittwoch, 07.12.2005

// Wolters-Beschäftigte wollen sich wehren

Ohne Sponsoring Oster-Radrennen vor dem Aus – Stadt Braunschweig will Brauerei nicht übernehmen


Von Jacqueline Carewicz und Elke Ebeling

BRAUNSCHWEIG. "Ich habe mich nackend ausgezogen gefühlt." So schildert der Betriebsratsvorsitzende des Hofbrauhauses Wolters, Wolf Ende, sein Entsetzen, nachdem Hans-Georg Eils, Geschäftführer Technik Deutschland des Inbev-Mutterkonzerns, den 100 Beschäftigten mitgeteilt habe, dass die Hofbrauhaus Wolters AG aufgelöst werden solle. Nur zwei Minuten vorher habe er den Mitarbeitern in der Betriebsversammlung noch Mut zugesprochen, erzählt Ende.

Der Inbev-Vorstand habe den Betriebsrat vor wenigen Tagen noch in dem Glauben gelassen, es sei alles im Lot, berichtet der Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Südostniedersachen (NGG), Hartmuth Herweg. Als zynisch empfindet er es, dass Wolters bei der Inbev-Tochter Gilde in Hannover gebraut werden könnte.

Dennoch will der Betriebsrat eine Gesprächsbasis mit der Konzernspitze finden. Es gehe um einen Interessenausgleich und Sozialplan. Ziel dabei sei die Übernahme von Mitarbeitern und nicht die Kündigung. Ein Gesprächsangebot des Konzerns gebe es nicht.

Zur NGG-Forderung, die Stadt solle Wolters übernehmen, nahm der städtische Wirtschaftsdezernent Joachim Roth Stellung. Auch eine nur vorübergehende Übernahme der Brauerei durch die Stadt sei keine gute Lösung. "Uns fehlt doch jedes Know-how. Eine Stadt sollte sich nicht überheben und überschätzen", so Roth. Deshalb gelte es, einen Partner zu suchen. Die Stadt habe Kontakte. Ob diese zu Ergebnissen führen, sei nicht abzusehen.

Mit dem Konzernbetriebsrat in Bremen wollen die Braunschweiger eine bundesweite Vorgehensweise entwickeln. "Wenn ein Multi agiert, bekommen wir auf lokaler Ebene nichts gebacken", so Herweg.

Die Betriebsräte aller deutschen Biermarken von Inbev wollen sich gegen das Vorgehen wehren. Am 20. Dezember seien Betriebsversammlungen in allen Braustätten geplant – von Bremen über Hannover und Wernigerode bis München, so Ende.

Auch Eintracht Braunschweigs Präsident Gerhard Glogowski findet die Entwicklung sehr bedauerlich. Überhaupt keine Sorgen macht er sich aber ums Sponsoring. Wolters gehört zum Sponsoren-Pool der Eintracht: "Unser Vertrag läuft noch anderthalb Jahre." Wenn Inbew die Marke erhalten wolle, gebe es sicher einen Anschlussvertrag.

USC-Managerin Maria Ahola sieht das ähnlich. Ihre Braunschweiger Bundesliga-Volleyballerinnen werden ebenfalls von Wolters unterstützt.

Sorgen macht sich dagegen Otto Schlieckmann, Präsident des MTV Braunschweig. "Wenn Wolters aussteigt, fehlen uns einige tausend Euro für den Braunschweiger Nachtlauf." Scheitern werde die Großveranstaltung, die 2006 zum 20. Mal stattfindet, daran allerdings nicht.

Auch der Zugmarschall des Braunschweiger Karneval-Komitees, Hans-Peter Richter, fürchtet um einen traditionellen Partner. "Ich war sehr geschockt von der Nachricht." Feldschlösschen braut das Karnevals-Traditionsbier Prinzensud.

"Wenn wir keinen Ersatz-Sponsor fänden, würde uns der Wolters-Ausstieg richtig wehtun", meint auch der Präsident des Wolfenbütteler Basketballvereins Dukes, Jochen Veit. Für das Braunschweiger OsterRadrennen mit 750 Teilnehmern aus vielen Teilen Europas könnte es sogar das Aus bedeuten, sagt der Vorsitzende der Braunschweiger Radsportvereins RV Panther, Jörg Glindemann. "Auch den Verein würde ein Ausstieg hart treffen", meint er.


BZ - Dienstag, 06.12.2005

// Wolters-Betriebsrat will sich gegen Aus für Brauerei wehren

Braunschweig (lni) - Der Wolters-Betriebsrat will die angekündigte Schließung der Braunschweiger Traditionsbrauerei nicht kampflos hinnehmen. Die Pläne des weltgrößten Braukonzerns InBev, den Standort dicht zu machen, seien „unverständlich“, sagte der Wolters- Betriebsratsvorsitzende Wolf Ende am Dienstag in Braunschweig. Wolters schreibe keine roten Zahlen. Zusammen mit dem InBev-Konzernbetriebsrat solle demnächst eine bundesweite Vorgehensweise besprochen werden. Wolters hat rund 100 Beschäftigte.

Der belgische Brau-Riese InBev hatte am vergangenen Freitag angekündigt, Wolters schließen zu wollen. Zur Begründung hieß es, die Brauerei sei innerhalb des InBev-Produktionsnetzwerkes „nicht wirtschaftlich zu betreiben“. Einzelheiten wollte ein InBev-Sprecher nicht nennen. Die Biermarke Wolters könnte aber fortbestehen und künftig an einem anderen InBev-Standort gebraut werden. Denkbar wäre dies etwa bei Gilde in Hannover. Gilde gehört ebenfalls zu InBev. Möglich sei auch, dass ein Investor die Brauerei übernehme und den Standort erhalte.

Ende sagte, der Betriebsrat hoffe nun vor allem auf einen neuen Investor, der sowohl Standort als auch Marke in Braunschweig erhalte. Der Betriebsrat wolle „vorsichtshalber“ aber auch einen Sozialplan und einen Interessenausgleich für die Beschäftigten erarbeiten. Die Stadt Braunschweig hatte am Montag mitgeteilt, sie habe mehrere Kontakte zu möglichen Investoren.


BZ - Dienstag, 06.12.2005

// Wolters: Vereine bangen ums Geld

Sponsoring in Gefahr – Beschäftigte kämpfen um Jobs in Braunschweiger Brauerei

Von Jacqueline Carewicz und Elke Ebeling

BRAUNSCHWEIG. Viele Vereine in unserer Region bangen um Sponsoring-Zuschüsse der Brauerei Wolters. Zugleich sind Mitarbeiter und Betriebsrat des Hofbrauhauses fest entschlossen, um ihre Arbeitsplätze zu kämpfen. Heute findet eine außerordentliche Betriebsversammlung in Braunschweig statt.

Am Freitag hatte der Vorstand des Mutterkonzerns Inbev kurz vor der Weihnachtsfeier darüber informiert, dass die Brauerei im Konzern keine Zukunft mehr habe. Sie werde verkauft oder geschlossen.

Der Vorsitzende des Radsportvereins RV Panther Braunschweig, Jörg Glindemann, sagt: "Ich habe Angst, dass Wolters seine Zuschüsse zum Oster-Radrennen einstellt. Wenn wir keinen Ersatz finden, steht die Veranstaltung vor dem Aus."

Auch bei den Braunschweiger Karnevalsvereinen, dem Tanzsportverein BTHC, den Wolfenbütteler Basketballern Dukes, dem MTV als Veranstalter des Braunschweiger Nachtlaufs und dem Veranstalter der Radsporttrilogie herrscht banges Warten. Dagegen berufen sich Eintracht Braunschweig und die Bundesliga-Volleyballerinnen USC Braunschweig auf die Zusage, bestehende Verträge würden eingehalten.

"Über mündliche Absprache gibt es noch keine Aussagen im Vorstand", sagt Inbev-Sprecher Jörg Schillinger. Wolters fördert etwa 150 Vereine und andere regionale Empfänger. Eine Summe wollte Schillinger nicht nennen.

"Wir sind geschockt, frustriert und verärgert", sagt Hartmuth Herweg, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten Südostniedersachsen nach einer Krisensitzung des Wolters-Betriebsrates. Die Brauer hoffen auf breite Unterstützung – wie vor drei Jahren, als die Gilde-Brauerei, zu der Wolters gehörte, an Interbrew, heute Inbev, verkauft wurde. "Hoffentlich trinken die Menschen mehr Wolters und kaufen kein Billig-Bier, denn Geiz ist geil sichert keine Jobs in der Region", appelliert Herweg.

BZ - Dienstag, 06.12.2005

// Heuschrecken saugen Brauereien aus

BRAUNSCHWEIG. Die Pläne des Bier-Multis Inbev, das Hofbrauhaus Wolters in Braunschweig aus dem Konzern herauszulösen und die Gesellschaft zu liquidieren, hat Manfred Tessmann, Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert.

Tessmann: "Zurzeit findet eine Kannibalisierung innerhalb der Brauereien in Deutschland statt und eine der größten Heuschrecken ist der Inbev-Konzern. Aus dem Hofbrauhaus Wolters ist immer nur rausgeholt worden, was rauszuholen war, ohne auch nur einen müden Euro rentierlich zu investieren." Inbev habe "die Brauerei ausgesaugt" und "spuckt sie wie eine ausgelutschte Orange aus dem Konzern", erklärte Tessmann. Der Gewerkschafter rief die Braunschweiger auf, sich im Kampf um die Arbeitsplätze mit der Belegschaft zu solidarisieren: "Trinken und kaufen Sie Wolters!" red


BZ - Montag, 05.12.2005

// Wolters ist nicht wirtschaftlich

Entscheidung des belgischen Mutterkonzerns Inbev: Brauerei verkaufen oder schließen


Von Klaus Sievers

BRAUNSCHWEIG. Eine bittere Adventsbotschaft für die 100 Wolters-Mitarbeiter in Braunschweig. Eigentlich war gestern Abend die betriebliche Weihnachtsfeier geplant. Dann wurde am späten Nachmittag auf einer Betriebsversammlung die Nachricht aus der Brüsseler Konzernzentrale verkündet, dass die Brauerei geschlossen werden soll.

Der weltgrößte Bierkonzern Inbev begründet seine Entscheidung damit, dass der Braunschweiger Standort innerhalb des weltweiten Brau-Netzwerkes nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sei. Im Klartext sagte ein Konzernsprecher: "Wir wollen zunächst die Wolters AG als Gesellschaft auflösen. Und dann gibt es zwei Optionen: Schließen oder verkaufen." Und das klang realistisch so, dass es wohl zur Schließung kommen wird.

Zunächst soll im März auf einer Hauptversammlung die Auflösung der Hofbrauhaus Wolters AG beschlossen werden. Da Inbev über die Gilde-Brauerei in Hannover 90 Prozent der Aktien hält, ist das ein formaler Akt. Die verbliebenen 10 Prozent an freien Aktionären, darunter viele Landwirte aus der Region als Gerste-Lieferanten, können dagegen nichts machen.

Hauptversammlung

Mit Beschluss der Hauptversammlung wird dann ein Abwickler eingesetzt, der den Standort finanziell bestens für Inbev verwerten soll. Wenn sich ein Käufer finde, so der Inbev-Sprecher, dann werde man auch einen Verkauf der Brauerei akzeptieren.

Die Marke Wolters will Inbev wahrscheinlich behalten. "Sie gehört zu unserem Marken-Portofolio", erklärte der Sprecher. Wolters-Bier könnte ja auch an einem Konzern-Standort gebraut werden, etwa bei Gilde in Hannover.

Er betonte zugleich, dass man bestehende Sponsoring-Verträge einhalten werde. Im Sport-Bereich ist Wolters allerdings nur noch im Pool von Eintracht Braunschweig dabei und fördert die Bundesliga-Volleyballerinnen des USC Braunschweig.

Wolters ist eine starke Traditionsmarke. In unserer Region dürfte die Brauerei zusammen mit Feldschlößchen ein Drittel des Marktes versorgen. Dabei ist Wolters seit je her stärker in der Stadt Braunschweig. Beide Brauereien zusammen haben eine Braukapazität von jährlich 2,3 Millionen Hektolitern – der größte Bier-Standort in Niedersachsen.

Das 378 Jahre alte Unternehmen Wolters habe den Ruf Braunschweigs als Stadt des Bieres begründet, erklärte gestern der Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann. Kein Braunschweiger könne verstehen, dass es einmal Wolters nicht mehr gäbe. Hoffmann: "Daran hängt unser Herzblut."

Hoffmann und der städtische Wirtschaftsdezernent Joachim Roth wollen nun in Gesprächen mit deutschen und belgischen Inbev-Managern versuchen, die Brauerei zu sichern und die berühmte Marke hier zu erhalten. In einem Brief an den Vorstandschef von Inbev Europa, John Brock, hat Hoffmann seine Bereitschaft erklärt, jederzeit zur belgischen Stadt Leuven zu fahren, um dort zu verhandeln.

Inbev entstand 2004

Sie könnten auf frühere Aussagen der Konzernspitze verweisen. So hat Europa-Chef Brock noch im März dieses Jahres in einem Interview erklärt, dass es keine Pläne gebe, Brauereien in Deutschland zu schließen. Er hatte zugleich darauf verwiesen, dass das Geschäft hierzulande nur halb so profitabel sei wie im restlichen Europa.

Der Bier-Multi Inbev entstand 2004 durch die Fusion des belgischen Konzerns Interbrew mit dem brasilianischen Konzern Ambev. Der neue Konzern hat einen weltweiten Bierausstoß von 190 Millionen Hektolitern. In Deutschland hat Inbev acht Braustätten und die Marken Hasseröder, Diebels, Gilde, Beck und Franziskaner.


BZ - Samstag, 03.12.2005

// Wolters macht dicht

Belgischer Konzern Inbev will Traditionsbrauerei in Braunschweig schließen

BRAUNSCHWEIG. Die Braunschweiger Traditionsbrauerei Wolters soll im nächsten Jahr geschlossen werden – es sei denn, es findet sich ein Käufer.

Das erklärte ein Sprecher des belgisch-brasilianischen Inbev-Konzerns, des größten Bierkonzerns der Welt, zu dem Wolters seit drei Jahren gehört. Die endgültige Entscheidung soll im Frühjahr 2006 fallen. Wolters sei innerhalb des weltweiten Brauerei-Netzes des Konzerns nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben, heißt es offiziell. Die Marke Wolters will Inbev behalten. Wolters beschäftigt noch rund 100 Mitarbeiter.

Tief besorgt ist der Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann über diese Entwicklung. Er werde versuchen, in Gesprächen mit dem Inbev-Konzern die Sicherung des Standortes zu erreichen, erklärte Hoffmann.

BZ - Samstag, 03.12.2005

 

 

Bier-Riese InBev will traditionsreiche Brauerei Wolters schließen
Braunschweig/Bremen (dpa) - Das Brauereisterben in Deutschland
geht weiter: Der weltgrößte Braukonzern InBev will die
traditionsreiche Braunschweiger Brauerei Wolters schließen. Das
teilte InBev Deutschland am Freitag in Bremen mit. Zur Begründung
hieß es, die Brauerei sei innerhalb des InBev-Produktionsnetzwerkes
«nicht wirtschaftlich zu betreiben». Einzelheiten wollte ein InBev-
Sprecher nicht nennen.
Die Auflösung der Hofbrauhaus Wolters AG solle voraussichtlich auf
einer außerordentlichen Hauptversammlung im März 2006 beschlossen
werden. Wolters war 2003 im Zuge der Übernahme der Gilde-Gruppe
(Hannover) zu InBev gekommen. Wolters hat rund 100 Beschäftigte. Die
Brauerei wurde 1627 gegründet. Die Biermarke Wolters könnte aber
fortbestehen und künftig an einem anderen InBev-Standort gebraut
werden, sagte der InBev-Sprecher. Denkbar wäre dies etwa bei Gilde in
Hannover.
dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH, 02.12.2005
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